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Trotz Bafög-Erhöhung: In der Hälfte der Studentenstädte ist die Miete höher als die Wohnpauschale

  • Trotz Erhöhung des Bafög-Satzes reicht in knapp der Hälfte aller Hochschulstädte die Wohnpauschale nicht für die Miete
  • Am meisten zahlen Studenten in München drauf: Eine Wohnung mit bis zu 40 Quadratmetern kostet 465 Euro mehr als Studenten durch die erhöhte Wohnpauschale erhalten
  • Auch in Frankfurt (+205 Euro), Stuttgart (+175 Euro) und Berlin (+145 Euro) ist die Differenz groß
  • In ostdeutschen Städten ist die Wohnpauschale hingegen höher als die Miete

 

Nürnberg, 17. Mai 2019. Um die Bafög-Förderung an die aktuellen Preisentwicklungen anzupassen, hat der Bundestag die Anhebung des Satzes beschlossen. Doch die gewünschte Entlastung für Studenten bleibt in vielen Städten aus, wie eine aktuelle Analyse von immowelt.de zeigt. Dafür wurden die Mieten von Singlewohnungen (bis 40 m²) in 68 ausgewählten Studentenstädten mit der künftigen Bafög-Wohnpauschale verglichen. Das Ergebnis: Trotz der Erhöhung ist in 33 der untersuchten Städte die Kaltmiete höher als der Zuschuss. Am größten ist die Differenz in München. In der bayerischen Landeshauptstadt kostet eine Studentenbude im Median 790 Euro kalt – das sind 465 Euro mehr als die Wohnpauschale von 325 Euro. Selbst wenn Studenten ihren kompletten Bafög-Satz für die Miete verwenden, reicht der gerade so aus. Doch dann bleiben noch die monatlichen Ausgaben für Nebenkosten, Lebensmittel oder andere notwendigen Anschaffungen des täglichen Lebens.

Große Unterschiede auch in Frankfurt, Stuttgart und Berlin

Hinter München ist in Frankfurt und Stuttgart der Unterschied zwischen Miete und Wohnpauschale am größten. In der Finanzmetropole zahlen Studenten für die Miete 205 Euro drauf, in Stuttgart 175 Euro. Auch in Berlin reicht der Zuschuss bei Weitem nicht aus. Jahrelang konnten Studenten in der Hauptstadt günstig wohnen, durch den steigenden Zuzug klettern die Mieten dort aber immer weiter. Aktuell kostet eine Studentenbude im Mittel 470 Euro – das ist die vierthöchste Kaltmiete aller untersuchten Städte. Für Bafög-Empfänger heißt das, sie müssen 145 Euro mehr zahlen, als sie mit der Wohnpauschale erhalten.

Doch es sind nicht nur die Metropolen, die von hohen Mieten betroffen sind. Auch in kleinen Studentenstädten im Süden der Bundesrepublik reicht die Wohnpauschale nicht aus. In Konstanz müssen Bafög-Empfänger 105 Euro mehr ausgeben, in Freiburg und Mainz sind es 95 Euro. Die Folge: Auch hier brauchen Studenten eigene Einkünfte oder müssen vom Gesamtzuschuss mehr Geld für die Miete einplanen. Wie teuer inzwischen kleine Städte mit renommierten Universitäten sind, zeigt der Vergleich zu Millionenstädten. Sowohl Köln als auch Hamburg befinden sich auf einem ähnlichen Preisniveau wie Konstanz, Freiburg oder Mainz.

In diesen Städten reicht die Wohnpauschale nicht aus:

Stadt Miete 2018 (Wohnung bis 40 m²) Differenz zu Wohnpauschale von 325 €
München 790 € +465 €
Frankfurt 530 € +205 €
Stuttgart 500 € +175 €
Berlin 470 € +145 €
Ingolstadt 450 € +125 €
Köln 430 € +105 €
Konstanz 430 € +105 €
Freiburg 420 € +95 €
Hamburg 420 € +95 €
Mainz 420 € +95 €
Düsseldorf 400 € +75 €
Heidelberg 400 € +75 €
Karlsruhe 400 € +75 €
Nürnberg 400 € +75 €
Rosenheim 400 € +75 €
Wiesbaden 390 € +65 €
Bonn 380 € +55 €
Darmstadt 380 € +55 €
Erlangen 380 € +55 €
Regensburg 380 € +55 €
Augsburg 370 € +45 €
Tübingen 370 € +45 €
Ulm 370 € +45 €
Fulda 360 € +35 €
Würzburg 360 € +35 €
Gießen 350 € +25 €
Koblenz 350 € +25 €
Münster 350 € +25 €
Mannheim 340 € +15 €
Potsdam 340 € +15 €
Bamberg 330 € +5 €
Göttingen 330 € +5 €
Hannover 330 € +5 €

 

Gewinner der Erhöhung: Studenten im Osten 

Dass die Bafög-Erhöhung regional stark unterschiedliche Auswirkungen hat, wird am Beispiel der ostdeutschen Uni-Städte deutlich. Aufgrund der günstigen Mieten sind Studenten im Osten die großen Gewinner. In Chemnitz und Cottbus bleiben unterm Strich von der Wohnpauschale sogar 135 Euro übrig, da Studentenbuden dort für gerade einmal 190 Euro Kaltmiete angeboten werden. Auch in Halle, Rostock und Magdeburg beträgt der Überschuss mehr als 100 Euro. In diesen ostdeutschen Studentenstädten hat die bisherige Wohnungspauschale bereits ausgereicht, um die Miete zu stemmen – künftig bleibt mehr Geld zum Leben übrig.

In Universitätsstädten wie Marburg, Trier oder Passau verändert der gestiegene Bafög-Satz hingegen die Vorzeichen für Studenten. Mussten sie bislang aus eigener Kasse draufzahlen, reicht die neuen Wohnpauschale inzwischen für eine Studentenbude – wenngleich die Nebenkosten noch hinzukommen.

In diesen Städten reicht die Wohnpauschale aus:

Stadt Miete 2018 (Wohnung bis 40 m²) Differenz zu Wohnpauschale von 325 €
Bremen 320 € -5 €
Marburg 320 € -5 €
Oldenburg 320 € -5 €
Trier 320 € -5 €
Aachen 310 € -15 €
Passau 310 € -15 €
Bayreuth 300 € -25 €
Jena 300 € -25 €
Osnabrück 300 € -25 €
Bielefeld 290 € -35 €
Erfurt 290 € -35 €
Paderborn 290 € -35 €
Dortmund 280 € -45 €
Essen 280 € -45 €
Kassel 280 € -45 €
Kiel 280 € -45 €
Saarbrücken 280 € -45 €
Braunschweig 270 € -55 €
Dresden 270 € -55 €
Greifswald 270 € -55 €
Lübeck 270 € -55 €
Bochum 260 € -65 €
Hildesheim 260 € -65 €
Duisburg 250 € -75 €
Kaiserslautern 250 € -75 €
Leipzig 250 € -75 €
Siegen 250 € -75 €
Iserlohn 240 € -85 €
Wuppertal 240 € -85 €
Gelsenkirchen 230 € -95 €
Magdeburg 220 € -105 €
Rostock 220 € -105 €
Halle (Saale) 200 € -125 €
Chemnitz 190 € -135 €
Cottbus 190 € -135 €

 

Ausführliche Tabellen zu den 68 untersuchten Städten stehen hier zum Download bereit.

Berechnungsgrundlage
Datenbasis für die Berechnung der Mieten in 68 ausgewählten deutschen Universitätsstädten waren 90.000 auf immowelt.de inserierte Angebote mit einer Wohnfläche von bis zu 40 Quadratmetern und 1 bis 2 Zimmern. Dabei wurden ausschließlich die Angebote berücksichtigt, die vermehrt nachgefragt wurden. Die Preise geben den Median der in 2018 angebotenen Mietwohnungen wieder. Die Mietpreise spiegeln den Median der Nettokaltmieten bei Neuvermietung wider. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspreise. Die Wohnpauschale der Bafög-Förderung wurde, wie in verabschiedeten Gesetzesreform niedergeschrieben, mit 325 Euro veranschlagt.

Pressekontakt

Barbara Schmid

Director Corporate Communications

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